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Geschichte des
Marktes Aspang |
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Die
Gründung des Marktes ist urkundlich nicht belegt,
daher stützen sich Historiker aufgrund der
geografischen Lage des Ortes und seiner Bedeutung
für die Wechselüberquerung sowie der
Zeitereignisse auf Vermutungen. Das Alter der
Kirche und die erstmalige urkundliche Erwähnung
des Marktes „Aspange“ 1220 untermauern die
Theorie, dass der Markt von Unteraspang aus
besiedelt wurde. Die geografische Lage
Unteraspangs an zwei häufig hochwasserführenden
Flüssen erklärt die Abwanderung der Einwohner in
den höher gelegenen Markt. Das Gebiet dürfte aber
schon zur Römerzeit besiedelt gewesen sein (s.
Kirche Unteraspang). Unteraspang wurde vermutlich
zuzeiten Karls des Großen im Zuge der
Christianisierung mit bayrischen Christen
besiedelt (dafür spricht das Einhofsystem mit
seinen dreiteiligen Häusern). |
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1308 bekommt Aspang das Marktrecht, das 1527
erneuert wird. Ab Friedrich dem Schönen (er
übergibt die landesfürstliche Herrschaft an Burg
und Markt an Niclas von Thernberg) dient Aspang
als landesfürstliches Pfandobjekt Puchheimer,
Pottendorfer, Pernsteiner, Königsberger), bis
schließlich das Geschlecht der Pergen mit kurzer
Unterbrechung bis 1902 die Herrschaft übernimmt. |
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1809 leidet die Bevölkerung schwer unter der
Ausbeutung durch die französische Besatzungsmacht.
Als 1881 die Bahnlinie Wien-Aspang eröffnet wird,
kommt es zu einem wirtschaftlichen und
touristischen Aufschwung. 1910 wird die Linie bis
Friedberg ausgebaut |
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Die
Bombardierung der Bahnlinie fordert im 2.
Weltkrieg Opfer. Die Besitzungen der Schlossherren
dienen als Militärquartier und Spital und werden
1947 von der sowjetischen Besatzungsmacht als
deutsches Eigentum beschlagnahmt. 1955 werden die
Besitzungen an die NÖ Landwirtschaftskammer
zurückgegeben und Franz Hietel wird als Verwalter
eingesetzt. Nach Klärung der Eigentumsrechte
scheint Ida Hietel als Besitzerin auf (weitere
Besitzer: Schörkhuber, Ruthner). |
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Auch die Ethymologie des Namens Aspang ist
umstritten. |
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Die
Volksversion leitet den Namen von „Ab- und
Anspannen“ der Tiere ab. Aspang lag an großen
Gewässern, die mit der Pitten verbunden waren, und
diente als Umschlagplatz der Waren vom Landweg auf
die Weiterbeförderung über den Wasserweg (Prof.W.
Leeb). |
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M.A.Becker leitet den Namen vom Ahd. Asp=Zitterpappel
und wang=Feld, Anger, Wiese ab. |
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M.Vischer führt den Namen auf das adelige
Geschlecht der Herren von Haag, die hier lebten
und sich Espin, dann Espan, Aspan und schließlich
Aspang nannten, zurück. |
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Quellen:
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Chronik v. Aspang
Urkunden u. Geschichte |
Bild: |
Franz Putz |
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Pfarrkirche
Oberaspang |
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Die spätgotische Hallenkirche mit eingezogenem
Chor und westlichem Fassadenturm ist
dem hl.
Florian geweiht und um 1500 nach Plänen von Sebald Wehrpacher errichtet worden. |
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1503 wird sie urkundlich als Florianikirche
bezeichnet und scheint als Filialkirche von
Unteraspang auf. |
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1590-1628 ist sie evangelische Kirche. |
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Die neugotischen Veränderungen sind wahrscheinlich
auf L. Wächtler im 19.Jh. zurückzuführen. |
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Erst seit 1951 ist Oberaspang eine eigenständige
Pfarre. |
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Quellen:
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Heimat Bucklige Welt-Wechsel
Dehio |
Bild: |
Franz Putz |
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Pfarrkirche
Unteraspang |
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Die romanische Chorquadrat-Saalkirche ist Johannes
dem Täufer geweiht und wurde im 12.Jh. errichtet.
Vermutlich stand an der Stelle der heutigen Kirche
bereits im 9.Jh. ein Vorgängerbau. (948 ist in
einer Urkunde von der Schenkung einer Kirche an
den Erzbischof von Salzburg die Rede). |
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Ursprünglich eine Filialkirche von Bromberg,
gehört sie 1203 zu Edlitz. Ende des 13.Jhs. wird
sie Vikariatskirche und schließlich selbstständige
Pfarre. |
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Im 15.Jh. wird vermutlich unter S.Wehrpacher ein
spätgotisches Netzrippengewölbe eingezogen und die
Kirche zur Staffelkirche umgestaltet. |
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Im 16.Jh. wird im Mittelschiff ein Tonnengewölbe
eingezogen. |
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1604 setzen die Ungarn die Kirche in Brand.
1653/54 wird sie wiederhergestellt, es entsteht
dabei das heutige Walmdach. |
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Im 2. Viertel des 13.Jhs entsteht der Karner als
6-eckiger Zentralbau.
Der Pfarrhof ist im Kern auf das 16./17.Jh.
zurückzuführen. |
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Quellen:
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Chronik v. Aspang
Dehio
Urkunde u. Geschichte
Wehrbauten u. Adelssitze Niederösterreichs |
Bild: |
Franz Putz |
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Schloss |
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Die
kastellartige, hochmittelalterliche Anlage mit N
und O Trakt, Ecktürmen im N, SW, SO dürfte eine
babenbergische Gründung sein und wird 1222
erstmals urkundlich erwähnt. |
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1254 geht die Herrschaft an NÖ über. |
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1379 scheint Leopold III als Besitzer auf. Wie die
Landesfürsten des Marktes wechseln auch die
Besitzer des Schlosses. |
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1555-1653 ist es im Besitz der Königsberger und
wird unter Pantaleon v. Königsberg umgebaut: Der S
u. W Trakt entsteht neu, eine Ringmauer mit
Bastionen wird angelegt, die Toranlage erneuert
und die Schlosskapelle abgerissen. |
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1653-1902 ist das Schloss im Besitz der Grafen von
Pergen und wird nach Plänen von L. Wächtler
1883-87 abermals umgebaut: Ringmauer und Ecktürme
werden abgetragen, der Burggraben wird
zugeschüttet. |
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Heute ist das Schloss im Privatbesitz, wird aber
von seinem großzügigen Besitzer für
Veranstaltungen immer wieder geöffnet. |
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Quellen:
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Chronik v. Aspang
Dehio
Wehrbauten u. Adelssitze NÖs |
Bild: |
Erika Kohlschein |
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